Vita Hazelle
Im südafrikanischen Vryburg, einem kleinen Ort an der Grenze nach Botswana, steht Kurigs Elternhaus. Da probten in den 50er Jahren die „Michaels Melody Makers“, die Jazzband, in der Mutter und Vater spielte. Zu singen und Klavier zu spielen, war auch für die kleine Hazelle ein beliebter Zeitvertreib. Die Mutter hatte außerdem eine Tanzschule. Und unter den Schülerinnen war natürlich auch Hazelle. „In Südafrika ist es üblich, dass Mädchen mit sechs Jahren Ballett und Stepptanz lernen“, sagt Kurig,„und beide haben übrigens die selbe Wertigkeit.“ Anfang der 70er Jahre studiert sie an der Universität von Grahamstown Psychologie und Dramaturgie. Dort lernt sie ihren späteren Mann kennen, einen Deutschen, dem sie 1976 hierher folgt. Eigentlich will sie als Psychologin arbeiten. Ihr Studienabschluss wird in Deutschland aber nicht anerkannt, „weil ich in Südafrika nur zwölf Jahre zur Schule gegangen bin“. Ihr Lebensweg ist ein anderer geworden als sie damals in Südafrika geglaubt hatte. Nein, sie hat es dennoch nicht bereut. Was sie getan hat, ist doch nur, ihr Hobby zum Beruf gemacht. „Beim Steppen ist der ganze Mensch wie ein Klangkörper“, sprüht die Tänzerin. „Die Füße erzeugen nicht die Töne. Vielmehr werden dieses in den Beinen, ja im ganzen Körper geboren.“ Und das ist für Hazelle Kurig wieder Grund genug vom Wintergarten in die Küche zu spazieren. Was dann folgt, ist ein wildes, leichtfüßiges Trommeln mit dem Schlagwerk aus Hacken und Spitzen, die hinten tiefe, vorne helle Töne hervorbringen. „Je nachdem wie man anschlägt, entstehen die unterschiedlichsten melodischen Klangfarben“, sagt Kurig. Und tatsächlich bewegt sich ihr ganzer Körper, mal krümmt er sich, windet oder reckt sich. Die Füße schlagen in den Boden, um gleich wieder abzuheben.
Da zaubert sie Percussion-Effekte, lebt den Rhythmus von innen heraus aus. Noch die ältesten schwarzen Stepper würden „wackeln, wie Blätter im Wind“. Mit ihnen, den um die 80-Jährigen, sagt Kurig, sterben langsam die Menschen aus, die auf der Straße und in den Jazzclubs der Südstaaten Amerikas steppen gelernt haben. Dort, wo sich in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch der Jazz und der Jazz Tap gegenseitig befruchtet und die Künstler sich inspiriert haben“. Der Tap Dance (so nennen die Amerikaner das Steppen wegen den Metallplatten, den Taps) war damals noch eine Männerdomäne. Die schwarzen Tänzer waren es auch, sagt Kurig, die aus dem Off die akustischen Akzente für die weißen Showtänzer wie Fred Astaire und Gene Kelly mit ihren „weichen“ Straßenschuhen setzten. In den USA hatten sich im Stepp zwei Tanzkulturen wiedergefunden, die englisch-irische und die afrikanische. Ihre Wurzeln fand Kurig in der afrikanischen Stepptanz- Kultur, vor allem im Jazz Tap der schwarzen Amerikaner. Bei ihnen hat Hazelle Kurig gelernt, in Amerika und in Europa, wohin „die alten Männer, die kaum mehr gehen konnten“, in den 80er Jahren noch kamen: Steve Condos oder Buster Brown. „Seltsam“, sinniert sie, „ich musste aus Afrika kommen, um in Europa schwarzen Stepp zu lernen“.
Seit 1980 ist sie ein Teil der Jazz Tap Scene in Europa
Projekte und Auftritte in diversen Ensembles in der Jazz-Tap-Szene, u.a. Welturaufführung „Cantata and the Blues“ in dem 12-köpfigen ITDO (International Tap Dance Orchestra) in Fürth, Oktober 1998.
In Europa und USA ergänzte sie ihre Ausbildung bei namhaften Stepgrößen wie
Brenda Bufalino, Sarah Petronio, Jimmy Slyde, Dianne Walker, Joshua Hilbermann, Lane Alexander u.v.a
Ausserdem Fortbildungen bei den legendären „Hoofers“ –Buster Brown, Carnell Lyons, STEve Condos u.v.m.
In Europa und USA ergänzte sie ihre Ausbildung bei namhaften Stepgrößen wie Brenda Bufalino, Sarah Petronio, Jimmy Slyde, Dianne Walker, Joshua Hilbermann, Lane Alexander u.v.a. Ausserdem Fortbildungen bei den legendären „Hoofers“ –Buster Brown, Carnell Lyons, STEve Condos u.v.m.
Aktivitäten in den letzten Jahren
Unterricht in diversen Tanzschulen
2004: Jazz Tap Night mit Lane Alexander, Karin Ould Chih undHazelle Kurig
2005 Solistin bei den Chicago Human Rhythm Project Galas
2006 Regie and Choreographie „Mozart and the Superstars“
2006 Workshops in Südafrika
2007 Eröffnung der RAINBOW DANCE FACTORY – Studio und Bühne für Tanz in Tübingen
diversen Auftritten ihrer Schüler wie zum Beispiel Tap Reloaded in der Liederhalle oder in Ludwigsburg
Solistin DAvid danced for the Lord
2019 Regie and Choreographie TAP'n TOE auf Gleis 4